Das Netzwerk Klimabildung führte das 3. Klimaforum „Schulen lernen von Schulen“ aufgrund der COVID-19-Pandemie erstmals online auf der Videoplattform Big Blue Button durch. Gastgeberschule war die Gesamtschule Schinkel in Osnabrück. Insgesamt 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter umweltengagierte Lehrkräfte, SchulleiterInnen, ExpertInnen und MultiplikatorInnen tauschten sich über Ansätze des Klimaschutzes und der Klimabildung an Schulen in Stadt und Landkreis Osnabrück aus. Eine Kurzbeschreibung der Vorträge findet sich weiter unten mit den Links zu den Vortragsfolien als pdf. |
Programmpunkte:Begrüßung - Einführung - Vorstellung der TeilnehmerInnen Bianca Schulz, Moderatorin: Präsentation
1. Willkommen an der Gesamtschule Schinkel. "Unsere Vielfalt ist unsere Stärke"Referent Udo Cronshagen, Schulleiter der GSS
2. Umweltschulen in Europa /Internationale NachhaltigkeitsschulenReferentin Melanie Cronshagen, Landeskoordinatorin der Umweltschulen Niedersachsen
3. Die Sozialpsychologische Dimension der Klimakrise … und warum wir LehrerInnen für eine gute Zukunft brauchen“Referentinnen Verena Kantrowitsch und Bianca Schulz, Psychologists for Future Osnabrück
4. DiskussionNeben den Kurzvorstellungen der TeilnehmerInnen am Anfang gab es außerdem Diskussionsphasen sowie nach dem offiziellen Ende Gelegenheit zu informellem Austausch der TeilnehmerInnen untereinander.
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Ausführlichere Darstellungen der Vorträge | |||||||
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1. Willkommen an der Gesamtschule Schinkel. "Unsere Vielfalt ist unsere Stärke"Dr. Udo Cronshagen, Schulleiter der UNESCO-Projektschule und Umweltschule Gesamtschule Schinkel, stellte in seinem Beitrag Gelingensbedingungen für erfolgreiche Klimabildung vor. Ausgehend von der Integration von Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schulleitbild und Curriculum (z.B. Seminarfach) sichert die Steuerungsgruppe „UNESCO“ die Verankerung der Themen in Schulalltag und Schulgemeinschaft. In einer Vielzahl von Projekten werden verschiedene Aspekte von Amphibien- und Bienenschutz bis hin zu Stromwechsel- und Energiesparkampagnen konkret umgesetzt.
Eine wichtige Rolle spielt an der GSS auch die Zusammenarbeit mit Partnern wie z.B. im internationalen Schüleraustausch, mit außerschulischen Lernorten und den Osnabrücker Hochschulen. Wichtig sei es außerdem eine Öffentlichkeit herzustellen: Mit Projekten wie einem großen „Sternmarsch“ zu den „SDG“ - den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen - im Jahr 2018 sorgt die GSS ebenso für Aufmerksamkeit wie durch die erfolgreiche Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben (z.B. Energiesparmeister Niedersachsen 2015).
In der anschließenden Diskussion räumte Herr Cronshagen auf die Frage, inwieweit Corona die Rahmenbedingungen erschwere, ein, dass in Zeiten der offenen Türen und Fenster ein Energiesparprojekt in den Hintergrund gerückt sei. Aufgrund des pandemiebedingt verstärkten Verkehrsaufkommens durch Eltern-Taxis rund um die Schule werde nun das Thema „sichere Fahrradwege“ stärker in den Blick genommen. Interessiert waren die TeilnehmerInnen auch daran, wie es gelingt, die Schulgemeinschaft „mitzunehmen“. Es sei kaum möglich wirklich alle mitzunehmen, aber mit denen erfolgreich zu arbeiten, die wollen. Dabei sei es wichtig, die Themen nicht von oben vorzugeben, sondern SchülerInnen ihre eigenen Ideen entwickeln zu lassen und sie in der Umsetzung zu begleiten.
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2. Umweltschulen in Europa/Internationale NachhaltigkeitsschulenMelanie Cronshagen stellte als Landeskoordinatorin das Netzwerk Umweltschulen in Europa/ Internationale Nachhaltigkeitsschule (UE/INS) vor. Ziel der teilnehmenden Schulgemeinschaften ist es, über einen Zeitraum von 2 Jahren durch konkrete Maßnahmen die Bereitschaft zu nachhaltigem und gerechtem Handeln zu erhöhen.
Das Beratungsnetzwerk (NLSchB & MK) fördert Projektarbeit zu Nachhaltigkeitsthemen und ein schulstrukturelles Gestaltungskonzept. Die Wirkungsfelder und Verankerung von BNE erfolgen über die Schulstruktur, Unterricht, AGs/Projektwochen, das Schulprogramm und internationale Schulpartnerschaften.
Frau Cronshagen berichtete von einem starken Anstieg der teilnehmenden Schulen in den letzten Jahren und lud alle TeilnehmerInnen zum Mitmachen ein.
Detaillierte Informationen zu UE/INS auf dem Niedersächsischen Bildungsportal und auf der Webseite des Kultusministeriums
Kontakt zu Melanie Cronshagen: melanie.cronshagen@nlschb.de
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3. Die Sozialpsychologische Perspektive der KlimakriseVerena Kantrowitsch und Bianca Schulz von der Bewegung „Psychologists for Future“ zeigten in ihrem Vortrag auf, warum wir LehrerInnen für die Bewältigung der Klimakrise brauchen. Ausgehend von der Frage, ob jeder einzelne oder eher die Rahmenbedingungen für klimafreundliches Verhalten wichtig sind, wurden sozialpsychologische Phänomene wie Konformitätsdruck, der „Bystander-Effekt“ und Soziale Kipppunkte vorgestellt. Wichtig sei es, sich drei Erkenntnisse vor Augen zu führen:
Ausgehend von diesen Thesen betonten die Referentinnen die wichtige Rolle von Lehrkräften auf vielen Dimensionen. Als Rollenmodelle und Verbündete stärken sie die SchülerInnen und sichern Zugang zu Fach- und Handlungswissen für alle. Schule bildet zudem als Diskussionsraum und Modellort für Klimaschutzlösungen die Chance ein Katalysator für gesellschaftliche Entwicklungen zu sein.
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4. DiskussionIn der sich anschließenden Diskussion wurden verschiedene Aspekte vertieft und die TeilnehmerInnen vernetzten sich untereinander. Insgesamt wurde der virtuelle Austausch als gewinnbringend und motivierend bewertet, so dass auch das nächste Klimaforum voraussichtlich wieder in online stattfinden wird.
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