Stand 2011
Was heute meistens Globales Lernen genannt wird, hat eine Vorgeschichte, die mit der pädagogischen Beschäftigung mit den nicht industrialisierten Ländern in den Industrieländern in den 60 Jahren des 19. Jh. begann (hier in Deutschland, nicht in den 'Entwicklungsländern', was ein anderes interessantes Thema wäre). Diese nichtindustrialisierten Länder wurden, je nach politischem Standpunkt und /oder zeitgeschichtlichem Hintergrund 'Entwicklungsländer' oder 'Dritte-Welt' genannt. Entwicklungs(polit.) Pädagogik, Dritte Welt-Pädagogik u.a. waren z.T. sehr unterschiedlichen Konzepte, die ebenso unterschiedliche Zielsetzungen und dafür eine Vielzahl von Begriffen verwendeten (s. einführender Text Globales Lernen II von Schreiber) verfolgten. Vor dem Hintergrund der Ausdifferenzierung der ehemaligen 3. Welt, dem Ende der Solidaritätsbewegung mit der 'Dritten Welt' in ihrer ursprünglichen Form sowie der zunehmenden Dominanz der Globalisierung wurden die ehemaligen Konzepte weiterentwickelt und z.T. jetzt 'Globales Lernen' genannt. Eine eindeutige begriffliche Abgrenzung gibt es jedoch nicht immer! In diesem Kontext taucht auch oft der Begriff "Eine Welt" und "Eine-Welt-Pädagogik" auf, der die neue Perspektive deutlich macht, aber meist noch stark von der solidaritätsorientierten Dritte-Welt-Pädagogik geprägt ist. Auch das neue Internetportal für Globales Lernen (s.u.) enthält in seiner Adresse diese Formulierung).
Insgesamt kann man sagen, dass es unter der Bezeichnung globales Lernen es eine fast verwirrende Vielfalt von Ansätzen gibt, die jedoch unvermeidbar ist: denn ein demokratisches, pluralistisches Bildungskonzept, das sich die Komplexität und Widersprüchlichkeit der sich globalisierenden Welt zum Gegenstand macht, muss notwendigerweise selbst von der gleichen Pluralität geprägt sein...
Dafür sind zum Beispiel folgende Texte geeignet:
Um das Verhältnis von Globalem Lernen und Umweltbildung ging es auch auf dem Kongress vom 14.-16. November 2006 in Hannover als "Kooperation der Zukunft". Ausgerichtet wurde er von der ANU gemeinsam mit Partnern aus Entwicklungspolitik Arbeitsstelle Weltbilder, DED, VEN und VENRO, sowie der DUH, VNB und der Stiftung Leben & Umwelt Niedersachsen. Mehr als 30 Projekte aus Umweltbildung und Globalem Lernen hatten sich beim Markt der Möglichkeiten präsentiert.... ( Infos und Downloads) |
Inzwischen gibt es eine ganze Reihe ähnlicher Veranstaltungen, die sich um eine Verknüpfung von Umweltbildung und Globalem Lernen unter dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung bzw. im Rahmen von BNE bemühen.
Historische Entwicklung der Konzepte Entwicklungs(polit.)Pädagogik, Dritte-Welt-Pädagogik, Eine-Welt-Pädagogik u.a. und ihrer gesellschaftlichen Hintergründe (s. Literaturliste, vor allem Scheinpflug/Seitz 1995). Konzepte/Theorie (z.B. auch Pädagogik-Dritte Welt - längerer Handbuchtext), typische Beispiele aus der Vielzahl von Konzepten und Begriffen, ggf. auch Frage der Aktualität von 'traditionellen' Dritte-Welt-Themen
Globales Lernen ist die aktuellste und z.T. frühere Ansätze integrierende Fortentwicklung der früheren Konzepte entwicklungspolit. Päd./Dritte-Welt-Päd. usw. und als Reaktion auf die Globalisierung in Deutschland. Gleichzeitig wird Globales Lernen als ganzheitlicher Ansatz verstanden.
Inzwischen ist in Zusammenarbeit zwischen KMK unn BMZ ein "Referenzcurriculum Globale Entwicklung" entstanden, das die Debatte um Kompetenzmodelle von Bildung und Bildungsstandards in Fächern und Lernbereichen detailliert auf das Thema bzw. den Lernbereich Globale Entwicklung bezieht. Es ist das unter dem Titel Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung erschienen ( 2007, 199 S.)|, der im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung verstanden wird und kompetenzorientiert ist. |
z.B. Global Education und/oder ausgewählten anderen Ländern (s. Links) und in internationalen (Schul)Netzwerken
Globales Lernen versucht nicht nur frühere Ansätze (s. Teilthema A) zu integrieren, sondern beinhaltet auch enge Beziehung bzw. fließende Übergänge zu anderen Problemfeldpädagogiken bzw. epochaltypischen Schlüsselproblemen auf einer internationalen/globalen Betrachtungsebene. Vor allem gilt dies