"Fifty-Fifty" - das Projekt „Nutzerorientiertes Energiesparen an Schulen“

Entstehung

Zu Beginn des Jahres 2008 arbeitete der Verein für Ökologie und Umweltbildung e.V. auf Anfrage der Stadt Osnabrück ein Konzept aus, welches eine Neuaufnahme des nutzerorientierten Energiesparens an Schulen vorsah. Bereits in den Jahren 1996 bis 1998 gab es in Osnabrück ein vergleichbares, sehr erfolgreiches Energiesparprojekt an Schulen, das ebenfalls von unserem Verein durchgeführt wurde.

erster Start 1994

Konzept Fifty-Fifty (2008-2011)

Prämienmodell ab 2011

Beschlüsse der Stadt seit 2007

Inhaltlich orientiert sich das derzeitige Konzept sehr stark diesem Vorläufer und damit auch an dem seit Jahren erfolgreichen „Fifty-Fifty“ – Projekt der Stadt Hamburg. Energiesparen an Schulen ist ein inzwischen bundesweit verbreiteter Ansatz. Verschiedentlich wird dafür der Begriff Energiebildung verwendet, z.B. in Oldenburg, wo es sogar ein regionales Bildungsnetzwerk Klima & Energie gibt. Inzwischen gibt es dafür auch schon den Bundesverband Schule Energie Bildung e.V..

Beteiligte Schulen in Osnabrück

Für das Projekt wurden zunächst folgende Schulen ausgewählt: Die Hauptschule Innenstadt, das Schulzentrum Sonnenhügel mit dem EMA-Gymnasium, der Wittekind-Realschule sowie der Felix-Nußbaum Schule sowie die Gesamtschule Schinkel. Bei den genannten Schulen handelt es sich um einen „Neueinstieg“ in ein Energiesparprojekt, mit Ausnahme der Gesamtschule Schinkel, die als einzige Schule das Energiesparprojekt aus dem Jahr 1996 bis heute erfolgreich weitergeführt hat.

Das „Fifty- Fifty“ – Konzept

Grundgedanke ist, die Schulen direkt an den erwirtschafteten Einsparungen zu beteiligen. Dazu ist es zunächst notwendig, „Startwerte“ festzulegen, auf die sich die Verbräuche beziehen. Um zufällige Schwankungen auszugleichen, werden dazu die Verbrauchswerte vorausgegangener Jahre gemittelt, im hier beschriebenen Projekt die Werte der Jahre 2006- 2008 Diese vom Eigenbetrieb Inmobilien- u. Gebäudemanagement ermittelten Werte sind zentraler Bestandteil der schriftlichen „Energiesparvereinbarung“ mit den teilnehmenden Schulen und Grundlage der jährlichen Abrechnung.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist die starke pädagogische Komponente des nutzerorientierte Energiesparens. Schüler, Lehrer, Hausmeister und ggf. auch Eltern suchen gemeinsam nach möglichen Energiesparpotentialen an ihrer Schule-und schöpfen sie soweit als möglich aus – die dazu notwendigen Maßnahmen und Verhaltensregeln werden idealerweise schulintern erarbeitet und umgesetzt, womit sich am ehesten nachhaltige Veränderungen herbeiführen lassen.

Darüber hinaus ist die Einbindung des Energiesparprojektes in den Unterricht wichtig, sowohl in den jeweiligen Fachunterricht als auch fächerübergreifend, und auch der schulinternen Kommunikation (Schulzeitung, Schaukasten, Hinweistafeln, Schulkonferenz) kommt eine entscheidende Rolle zu.

Der „Geldspareffekt“ durch das eigene Handeln wirkt auf Schüler und Lehrer stark motivierend und das ist zu begrüßen, die pädagogischen Ziele des Projektes gehen jedoch darüber hinaus: Bei der Begleitung des Projektes wird stets Wert darauf gelegt, mit den Schülern und Lehrkräften die Notwendigkeit des Energiesparens unter dem Aspekt des Klimaschutzes und der knapper werdenden Ressourcen zu betrachten, zu diskutieren und die Zusammenhänge zu beleuchten. Es gilt, Verständnis für den schonenden Umgang mit den Energiereserven zu entwickeln, ein Bewusstsein für die eigene Verantwortlichkeit im Alltag zu schaffen und die Schüler zum Entwickeln neuer, energieeffizienter Strategien anzuregen. Ziel ist der verantwortungsvolle, intelligente und effiziente Umgang mit Energie – eine Schlüsselkompetenz der Zukunft. Die beteiligten Schulen müssen daher eine personelle Struktur aufweisen, mit der sich die oben genannten Aufgaben erfüllen lassen. Meist geschieht das in Form einer Schüler- AG oder eines Wahlpflichtkurses.

Der Schwerpunkt des Projektes liegt auf der Änderung des Nutzerverhaltens. Bei der Begehung einer Schule und bei der Erstellung eines Maßnahmenkataloges werden jedoch oft sinnvolle Verbesserungsvorschläge genannt, die mehr oder weniger Kosten verursachen Für kleininvestive Maßnahmen wie die Beschaffung von Dämmmaterial, Zeitschaltuhren, Austellungsmaterial etc .sind Projektmittel vorgesehen, jedoch ausdrücklich nicht für größere und kostenintensive bauliche Veränderungen. Es bleibt den Schulen jedoch unbenommen, die erwirtschaften Erträge aus dem Projekt für solche größeren Investitionen zu verwenden.

Leitbild Bildung für nachhaltige Entwicklung /Umweltbildung

Allgemeine Orientierung für den Arbeitsbereich bieten die generellen Zielsetzungen des Vereins zur Umweltbildung/Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und sein konkretes Verständnis von BNE. Die Arbeit unterstützt den Umgang mit Energie in den Schulen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, was man so konkretisieren kann.


Pädagogisches Prämienmodell "Schalt mal ab!"

Ab 2011 wurde das Pädagogische Prämienmodell "Schalt mal ab" entwickelt, das in Zukunft an Grund- und Förderschulen umgesetzt werden soll. Von 1.6.2012-31.5.2012 wird dieses Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) unterstützt - als Vorhaben "KSI: Einführung eines Energiesparmodells in Schulen der Stadt Osnabrück: "Pädagogisches Energiespar-Prämienmodell an Osnabrücker Schulen""

Seite zuletzt geändert am 05.08.2021 10:31 Uhr