Erweiterter des Vortrag s von Dr. Gerhard Becker (24.2.2021)

(Mehr) Folien mit zusätzlichen Informationen

 

Auch in dieser 3. Serie der Vortragsreihe „Klimaschutz und Klimawandel“ von Scientists vor Future wurden viele wichtige Aspekte und Themen der Klimakrise interessante Fachvorträge dargestellt und diskutiert.

In meinem Vortrag, der am 24.2. online stattfand, geht es um den wichtigen und für eine demokratische Klimawende unverzichtbaren Beitrag von Bildung, die ein Querschnittthema des Klimadiskurses ist bzw. sein muss. Aus dem Titel ergibt sich meine These, dass Klimabildung für die Klimawende nur erfolgreich sein kann, wenn sie systematisch und ganzheitlich umgesetzt wird, insbesondere in Regionalen KlimaBildungslandschaften und zwar in möglichst allen Regionen der Welt!

 
 

Damit die Herausforderung für das Beispiel der die Osnabrücker Regionen (und für andere Regionen) besser verstanden und eingeordnet werden kann, enthalten die Teile 1.-3- des Vortrages ein paar allgemeine Erläuterungen zum Thema Klimabildung und den Bildungslandschaften und deren Entwicklung(smöglichkeiten). Umgekehrt werden enige der allgemeinen Erläuterungen in diesen ersten drei Teilen des Vortrages durch das Osnabrücker Beispiel anschaulicher.

Für dieses komplexe und für manche ZuschauerInnen vielleicht relativ neue Thema lieferte Online-Vortrag nur einen Überblick - mehr war in 30 Minuten absolut nicht möglich. Diese Präsentation im Internet liefert deshalb ein paar zusätzliche Informationen sowie einige wenige Folien, die am 24.2 aus Zeitgründen weggelassen wurden, mit denen Sie sich je - nach Interesse - unterschiedlich intensiv beschäftigen können.

Noch viel ausführlicher wird das Thema Klimabildung/Bildungslandschaften in 3 Kapiteln der beiden Bücher unseres gemeinnützigen NUSO-Verlages thematisiert, auf die im Folgenden immer wieder Bezug genommen wird. Dort finden Sie weitere Literaturquellen

 
 

Kauf der Bücher und/oder Spende zur Unterstützung

Wenn Sie die diese Bücher aus unserem gemeinnützigen NUSO-Verlag (www.verlag.nuso.de) bei uns erwerben, wird mit den finanziellen Einnahmen unsere Arbeit zur Weiterführung des Netzwerks Klimabildung Region Osnabrück (www.klimabildung-os.de) und im bundesweit ausgerichteten Portal www.klimabildung.info finanziell unterstützt, was sehr wichtig wäre. Auch Spenden an den gemeinnützigen Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück sind sehr hilfreich (Infos)

 
 

Teil 1: Klimabildung - Bildungslandschaft (allgemein)

 

Hier zunächst ein kurzer Blick auf die historische Entwicklung des Klimawandels als Thema der UN, die sich in zahlreichen fast jährlichen Weltkonferenzen mit zunehmender Bedeutung und anvisierten praktisch-politischen Konnsequenzen beschäftigt hat.

Aus den Beschlüssen und Dokumenten kann man entnehmen, dass die Rolle der Bildung in dem weiten Verständnis als Bildung, Ausbildung und öffentliches Bewusstsein von seit fast 30 Jahren immer mitgedacht wurde. hier ein Zitat eines Kapitels von der ersten Klima-Weltkonferenz 1992

Artikel 6 (1992)

''Bildung, Ausbildung und öffentliches Bewußtsein Bei der Erfiillung ihrer Verpflichtungen nach Artikel 4 Absatz 1 Buchstabe i werden die Vertragsparteien a) auf nationaler und gegebenenfalls auf subregionaler und regionaler Ebene in Übereinstimmung mit den innerstaatlichen Gesetzen und sonstigen Vorschriften und im Rahmen ihrer Möglichkeiten folgendes fördern und erleichtern: i) die Entwicklung und Durchführung von Bildungsprogrammen und Programmen zur Fördeung des öffentlichen Bewußtseins in bezug auf die Klimaänderungen und ihre Folgen; ii) den öffentlichen Zugang zu Informationen über die Klimaänderungen und ihre Folgen; iii) die Beteiligung der Öffentlichkeit an der Beschäftigung mit den Klimaänderungen und ihren Folgen sowie an der Entwicklung geeigneter Gegenmaßnahmen; iv) die Ausbildung wissenschaftlichen, technischen und leitenden Personals; b) auf internationaler Ebene, gegebenenfalls unter Nutzung bestehender Gremien, bei folgenden Aufgaben zusammenarbeiten und sie unterstützen: i) Entwicklung und Austausch von Bildungsmaterial und Unterlagen zur Förderung des öffentlichen Bewußtseins in bezug auf die Klimaänderungen und ihre Folgen; ii) Entwicklung und Durchführung von Bildungs- und Ausbildungsprogrammen, unter anderem durch die Stärkung nationaler Institutionen und den Austausch oder die Entsendung von Personal zur Ausbildung von Sachverständigen auf diesem Gebiet, vor allem für Entwicklungsländer.''

 

Artikel 12 (2015 Paris)

Inhaltlich ähnlich wie 1992, kürzer formuliert.

 

Inwieweit diese Artikel der Beschlüsse in den nationalen Umsetzungen angemessen umgesetzt wurden ist eine andere Frage.

 

BNE-Weltprogramme

Climate Change Education war Thema eines eigenen Programms der UNESCO im Rahmen der BNE-Weltdekade ab 2005-2014 und des Weltaktionsprogramms BNE ab 2015. Deutschland gehört hier nicht zu den Vorreitern von Klimabildung, hat sich daran nicht oder kaum sichtbar beteiligt! Dies zeigt sich auch daran, dass der Begriff Klimabildung bisher relativ wenig benutzt wird.

 

Bei den 17 UN-Sustainable Development Goals haben die 4 Ziele auf der Folie mit dem Thema meines Vortrages direkt zu tun, insbesondere die hier im Mittelpunkt stehende lokale/regionale Ebene.

 
 

Die lokale Handlungsebene von Klimaschutz hat in Deutschland eine relativ gute, wenn auch bei Weitem nicht ausreichende Entwicklung vollzogen. Sie spielt eine zentrale Rolle beim europischen Klimabündnis seit 1990. Bildung kommt dort jedoch nur in einem informellen Sinne zum Ausdruck.

 

Klimabildung spielt fast gar keine Rolle in wissenschaftlichen Studien und Gutachten, die potentielle Grundlage politischer Entscheidungen sind. Dieses Bildungsdefitit spiegelt sich auch in Förderprogrammen der Bundesregierung wieder und wird beim Blick auf allgemeine und wissenshaftliche Publikationen zum Klimawandel sehr deutlich. Für Deutschland gilt also insgesamt, dass die Verknüpfung von Klimapolitik und Klimawissenschaften mit Bildung bisher eine viel zu geringe Rolle spielt - mit negativen Folgen für eine erfolgreiche und partizipatorische Klimawende.

 

Insofern bieten der Wege über vorhandene und neue Strukturen und Programme von BNE zur Zeit eine größere Chance für Klimabildung - auch wenn es dazu noch keine speziellen Maßnahmen und Programme gibt, aber etliche Ansätze und auch Bildungsmaterialien. Darauf werde ich im Kontext ener Sammlung von bisher 1800 Veröffentlichungen im Osbrücker Teil noch zurückkommen

 
 

Dimensionen

1. Die grundlegende Frage nach dem theoretischen Verständnis von Klimabildung wird auf diese Folien mit 3 Merkmalen beantwortet, zu denen ich an dieser Stelle nur kurze ergänzende Anmerkungen mache:

Nachhaltige Entwicklung wird meistens dreidimensional betrachtet (Ökologie, Ökonomie, Soziales), manchmal auch vierdimensional. Mein seit 20 Jahr vertretener und publierter theoretischer Ansatz enthält Bildung als gleichrangige Dimension nachhaltiger Entwicklung und außerdem Partizipation als demokratisch-politisches Prinzip bzw. Dimension sowie die kulturelle Dimension, die nicht nur in internationalen Kontexten eine große Bedeutung hat.

In Kapitel 1 "Bildung als Dimension nachhaltiger Entwicklung" (S. 20-119) meines auf Folie 2 oben erwähnten Buches werden in den Unterkapiteln 1.1.-1.10 die verschiedenen Dimensionen und verschiedenen Dimensionenmodelle nachhaltiger Entwicklung vorgestellt und diskutiert sowie mein Modell mit Bildung als eigene Dimension begründet und auf S. S. 60 grafisch dargestelt. (s. auch nächste Folie

 

Für eine Klimawende als Teil einer nachhaltigen Entwicklung gelten diese sechs Dimensionen auch

Vor diesem Hintergrund bezieht sich sowohl BNE als auch Klimabildung (für nachhaltige Entwicklung) auf die 5 andere Dimensionen, was in dem 5-dimensionalen Stern auf der Folie für Klimabildung zum Ausdruck gebracht wird.

Diese mehrdimenisonalität von Nachhaltiger Entwicklung und speziell einer Klimawende hat auch ganz praktische Konsequenzen für BNE bzw. Klimabildung. Die Themen müssen in allen Bildungseinrichtungen fächerübergreifend und transdisziplinär behandelt werden: Sie betreffen z.B. auch grundsätzliche alle Schulfächer. Die Klimawende ist im Sinne des Erziehungswissenschaftler W. Klafki ein "epochaltypisches Schlüsselproblem" (S. Becker 2001, S. 311-315) und natürlich auch die Lehrerausbildung. Ich persönlich habe Umweltprobleme, später auch Themen einer nachhaltige Entwicklung in den meisten meiner erziehungswisenschaftlichen Lehranstaltungen seit 1978 auf theeorischen und praxisbezogen Ebenen thematisiert (s. https://www.bne.uni-osnabrueck.de/Becker/Lehrangebote)

2. Themen

Klimabildung bezieht sich auf viele Themen einer Nachhaltigen die hier erwähnt werden und ist auch politische Bildung und hat nicht nur den Erwerb von Wissen als Ziel, sondern auch Gestaltungskompetenzen.

 

Gestaltungskompetenzen

Wichtig ist, dass es bei Klimabildung wie bei BNE allgemein nicht nur um eine breite Wissensvermittlung zu diesem komplexen Thema geht, das bei Berücksichtigung der sechs Dimensionen noch anspruchsvoller wird, sondern auch um die Bereitschaft und Fähigkeit zum paraktischen Handeln in Richtung einer baldigen Klimawende.

Die Rolle und verschiedenen Modell von Kompetenzen bzw. Gestaltungskompetenzen für BNE allgemein (und damit auch für Klimabildung) sind Thema in den Unterkap. 1.15-1.18 meines erwähnten Buches.

 
 

Diese Folie (im Vortrag ausgeblendet) ist ein Beispiel einer genaueren Darstellung meines Modells nachhaltiger Entwicklung, die ich in zahlreichen anderen Vorträgen seit ca. 1995 und Lehrveranstaltungen (bis 2011) verwendete.

 
 

Auch für lokale Klimabildung und Klimabildung allgemein gibt es bereits seit 30 Jahren Ansätze in Deutschland, die jedoch eher eine thematische Randerscheinung blieben. Das Energiesparen in Schulen ist bis heute an etlichen Schulen eine etablierte Praxis, die in vielen Kommunen verbreitet ist (auch in Osnabrück) und mit Prämienmodellen unterstützt wird. Das verbreitetste Modell ist fifty-fifty (s. z.B: https://www.fifty-fifty.eu). Es ist davon auszugehen, dass dieses finanziell motivierte Energiesparen in Schulen zunehmend auch mit Klimabildung in den jeweiligen Schulen verbunden wird....

Günstigere Rahmenbedingungen gibt es seit der UN-Dekade, wo die lokale Ebene theoretisch und praktisch aufgewertet wurde. In den letzten Jahre wurden kommunale Konzepte und Handreichungen entwickelt, z.B.:

 

- in NRW: Bildung im kommunalen Klimaschutz. Ein Praxisleitfaden (pdf)

 

-ANU: Klimaschutz und Bildung für nachhaltige Entwicklung für zukunftsfähige Kommunen (pdf)

 

-Lekokli in 3 Bundesländern (Lekokli: https://www.e-u-z.de/projekt_lekokli.html und https://www.umweltbildung.de/lekokli-projekt.html und pdf).

 

Allerdings waren diese wichtigen Projekte immer befristete Projekte, deren dauerhafte Wirkung unklar und nicht gesichert ist durch Folgeaktivitäten in möglichst vielen Kommunen.

 
 

Wichtig und interessant ist auch das Netzwerk Klimaschutz von 16 Außerschulischen Umweltbildungszentren (in jedem Bundesland gibt es eines), das viele Anregungen und Angebote präsentiert: https://16bildungszentrenklimaschutz.de

 

Diese Folie wurde im Vortrag aus Zeitgründen ausgeblendet!

Auf dem Weg zu kommunalen (Klima)Bildungslandschaften

mit den folgenden vier Folien werden vier idealtypische Stufen einer Entwicklung zu kommunalen (Klima)Bildungslandschaften dargestellt. Rechts werden in vereinfachter Form einige wichtige Akteursgruppen aufgelistet, links die Aktivitäten

 
 

So fängt es bei neuen gesellschaftrelevanten Bildungsthemen immer an: Aktivitäten von engagierten Einzelpersonen - meistens zunächst außerhalb der kommunalen Verwaltung. Es sind deshalb nur Praxisansätze

 

Diese entstehen und entwickeln sich in den verschiedenen Handlungsfeldern und Bildungsbereichen natürlich nicht gleichzeitig und gleichmäßig. Oft beginnt es mit dem Engagement von einzelnen LehrerInnen in ihren Schulen (unabhängig von Lehrplänen) und von Vereinen in Projekten für verschiedene Adressaten.... Diese bereichsbezogene Unterschiedlichkeit der Entfaltung neuer Praxis gilt auch für die weitere Entwicklung.

 
 

Nicht vernetzte lokale/regionale ‚Klimabildungslandschaft‘

Allmählich entwickeln sich Einzelaktivitäten weiter, mehr Personen beteiligen sich, es entstehen schließlich organisierte Aktivitäten der jeweiligen Einrichtungen, was auf der Folien symbolisch in den etwas breiterer Pfeilen zum Ausdruck gebracht wird. Freilich unterscheiden sich diese Entwicklungen zwischen den verschiedenen Einrichtungen der Bildungsbereiche sehr. Zum Beispiel bei Schulen: Manche nehmen das Thema in ihr Programm und Leitbild auf, sodass es eine starke Weiterentwicklung in bestimmten Schulen geben kann, andere ignorieren das Thema Klimabildung, haben vielleicht andere thematische Schwerpunkte in ihrem Profil....

 

Ebenso unterschiedlich ist die Entwicklung zwischen den einzelnen Bildungsbereichen. Diese Differenzierung kommt in den Folien nicht zum Ausdruck, sie sind - wie gesagt - abstrakte idealtypische Darstellungen - hier eines zweiten Entwicklungstadiums einer sich immer weiter ausdifferenzierenden ‚Bildungslandschaft'. Ebenso wird - idealtypsch - in dieser 2. Stufe davon ausgegangen, dass es (noch) keine Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Bildungsbereichen gibt.

Auch innerhalb der kommunalen Verwaltung entstehen Projekte, z.B. in der Abteilung/dem Fachbereich für Umwelt- bzw. Klimaschutz oder in der Abteilung(dem Fachbereich Bildung o.ä., zwischen denen in der Regel (zunächst) keine kooperativen Verbindungen hergestellt werden - Problem der Zuständigkeit und manchmal internen Konkurrenz.

 
 

In einem weiteren idealtypischen Entwicklungsstadium entwickeln sich immer neue Kooperationen und Vernetzungen, die aus unterschiedlichen Gründen entstehen können und sich positiv auf die Entwicklung der Klimabildung auswirken. Vor allem durch Angebote von Vereinen und anderen außerschulischen Einrichtungen kann in Schulen eine mehr praxisbezogene Klimabildung mit direkten lokalen Bezügen entwickelt werden, die Idealfall eng mit Unterricht in verschiedenen Fächern oder mit fächerübergreifenden Projekt in der Schule verknüpft werden.

Es gibt weitere Projekte in der Verwaltung und es werden von ihr durch Kooperationen Akteure der Region mit ihren Angeboten für Bildunseinrichtungen unterstützt ...

Durch solche Kooperationen enstehen neue Ideen und praktische Umsetzungen und es zeigt sich zunehmend das große Potential von vielfältigen Aktivitäten - hier für das Querschnittsthema Klimabildung. Man könnte diese 3. Entwicklungsstufe schon eine 'real existierende' ('wilde') Klimabildungslandschaft bezeichnen. Auf der anderen Seite wird die Bildungslandschaft aber zunehmend unübersichtlicher (für alle Beteiligten und Interssenten). Außerdem ist sie instabil (wegen begrenzter Projekte und geringer Ressourcen und weitgehend fehlender Organisation/Abstimmung und Öffentlichkeitsarbeit) ja fragil s. nächste Folie von Berliner KollegInnen….

 
 

Diese Folie stammt aus einem Vortrag meines Kollegen Prof. G. de Haan (FU Berlin): Schule der Zukunft Bildungslandschaften als Chance und Herausforderung (2016)(pdf

 

Er unterscheidet darin 3 Szenarien: Szenario A: Robuster Formeller Bildungssektor - Problem: Die einzelne Bildungseinrichtung ist überfordert

 

[+Szenario B: Kommunale Bildungslandschaften - Problem: fragile Netzwerke

 

Szenario C: Digitale Welt Lernen in Netzen - Problem: Der/die Einzelne ist überfordert+]

[+Als Perspektive nennt er - ganz in meinem Sinne - das Weltaktionsprogramm BNE Global Action Programme ESD) mit seinen Schwerpunkten, das inzwischen durch die Agenda 2030 (mit seinen 17 SDGs/Nachhaltigkeitszielen) bzw. das weltweite Programm BNE 2030 und Maßnahmen und Projekte in Deutschland (s. www.bne-portal.de) bestärkt und fortgesetzt wird: • Politik (Strukturen schaffen) • Multiplikatoren ( Qualifizieren) • Jugend • Gesamtinstitutioneller Ansatz Lokale Ebene (Bildungslandschaften)

 

Am Ende seines Vortrages nennt er fünf künftige „Minimalstandards“ für Lernen in (nachhaltigen) Bildungslandschaften

1. Das Recht auf Erhalt / Ausbau der Lernmotivation

2. Das Recht, selbst organisiert lernen zu können

3. Das Recht, ein hohes Maß an Selbstwirksamkeitserwartung auszubilden

4. Das Recht auf ein hohes Maß an Ambiguitätstoleranz

5. Das Recht auf Orientierungswissen : Demokratisch und im Sinne der nachhaltigen Entwicklung handeln sowie die Menschenrechte achten können

 
 

Notwendige Konsequenz dieser 3. Stufe einer 'wilden', unorganisierten und instabilen Klimabildungslandschaft ist, dass sich Kommunen dieser Aufgabe stellen müssen: Gemeinsame, demokratische Organisation / Koordination mit kommunaler Unterstützung/Fianzierung. Dies erfordert in der Regel einen Masterplan, der im Bereich Klimaschutz oder im Bereich Bildung der Verwaltung oder besser für die gesamte Verwaltung (einschl. der Bereiche Soziales) angesiedelt werden muss. Dafür gibt es auch schon Beispiele in BNE-Kommunen, nicht jedoch in Osnabrück (dazu im 2. Teil des Vortrags)

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Zu Bildungslandschaften gibt es inzwischen etliche Projekte und Literatur, einige wenige beziehen sich inzwischen auf Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das von mir bzgl. Klimabildung angepasste Zitat auf der Folie beschreibt noch einmal zusammenfassend die zentrale Zielsetzung und Notwendigkeit von Bildungslandschaften

 

Interessant ist in diesem Kontext des folgende PositionsPapier zu BNE-Landschaften der bei den Fachgruppen Schule und Kommunen (pdf?)

 

Teil 2: Klimabildung in der Region Osnabrück

Perspektive KlimaBildungslandschaft]

 
 
 

Diese lange Vorgeschichte der Klimabildung bis zum Klimagipfel 2018 wird ausführlich dargestellt in meinem Kap. 3 in dem Osnabrücker Buch zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (S. 135-163), das wie das andere oben erwähnt Buch über unseren Verlag (http://www.verlag.nuso.de) gekauft werden kann und damit unsere Arbeit im Netzwerk unterstützt

Weitere Informationen findet man auf den Portalen https://www.bne-osnabrueck.de und https://www.klimabildung-os.de' des Vereins für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück

 
 

Diese von mir im Kontext der Entstehung der Osnabrücker Bildungslandschaft für nachhaltige Entwicklung 2014 erstellte Grafik, habe ich hier auf den Klimabereich fokussiert: Er zeigt die potentiellen Akteure am äußeren Rand mit symbolischen Vernetzungspfeilen. Da der Klimawandel/schutz und die notwendigen Bildung ja um eine Querschnittaufgabe ist, betrifft sie im Prinzip alle Bereiche und Akteure, auch im Bereich der Betriebe und Institutionen Die offene Frage der tatsächlichen Umsetzung der Vernetzung bzw. Einbindung von Akteuren zum Thema wird mit dem Fragezeichen gekennzeichnet: es ist ja hinsichtlich der konkreten Umsetzung noch eine nur langfristig zu erreichende Zukunftsaufgabe.

Im Innenbereich wird in etwa die tatsächliche Struktur skizziert hier für den Bereich Klimastadt:

Das Dialog-Forum BNE, das sich auf die Bildungslandschaft insgesamt bezieht und vom AK Bildung der LA 21 in Kooperation mit Akteuren thematische Diskussionsveranstaltungen durchführt, hat im April 2016 den Auftakt für einen Wettbewerb zum Thema Klimastadt gegeben. Den Anstoß für das Thema als gefördertes Projekt hat – wie bereits erwähnt - der AK Bildung der LA 21 (damals noch AK Umweltbildung) zusammen mit dem Verein für Ökologie und Umweltbildung bereits Ende 2013 als Antrag an den Masterplan 100% Klimaschutz geleistet, der jedoch erst 2017 umgesetzt werden konnte.

Der Masterplan, in dessen Kontext das Programm zur Klimabildung durchgeführt werden sollte, ist seinerseits potentiell mit einem ähnlichen Spektrum von Akteuren vernetzt, wenn auch mit anderer Gewichtung. Die organisatorische Verknüpfung zwischen BNE und Klimaschutz erfolgte durch eine Steuerungsgruppe für den Wettbewerb.

Zusätzliche Anmerkung (2018): Eine ähnliche Struktur der Bildungslandschaft könnte man sich für andere BNE- Bzw. Nachhaltigkeitsthemen vorstellen. Natürlich würde die hier nicht berücksichtigte Gewichtung von Akteuren bei jedem Nachhaltigkeits-Thema etwas anderes ausfallen. Auch die Auswahl von Akteuren ändert sich u.U. etwas.

 
 

BNE in die Strategischen Zielen der Stadt Osnabrück:

Als Konsequenz des 8. Dialogforums BNE Anfang 2019 hat sich eine 'AG Bündnis BNE gebildet, die für die neuen Strategischen Ziele der Stadt ab 2021 einen Vorschlag erarbeitet hat und an die Verwaltung und alle Fraktionen geschickt hat (Osnabrück, 5.4.2019 (2 Seiten mit Begründungen)

pdf?

Dieser Vorschlag wurde jedoch nicht berücksichtigt. BNE steht - wie in den strat. Zielen 2015-2020 für die Zeit 2021-30 nur in sehr allgemeiner Formulierung drin (Hier) - bisher ohne praktische Konsequenzen der 2013 als BNE-Stadt ausgezeichneten Stadt Osnabrück

 
 

Das Konzept für ein Netzwerk Klimabildung der Region Osnabrück wurde auf dem Klimagipfel 2018 (s. oben) erstmals öffentlich vorgestellt. Die folgenden Teilkonzepte konnten nur durch enige erfolgreiche Förderanträge bei der Postcode Lotterie umgesetzt werden sowie durch eine kommunale Unterstützung:

alle Infos zu den Teilprojekten findet man auf den beiden Webseiten zur Klimabildung:

„Schulen lernen von Schulen - voneinander lernen“

Klimaforum „Schulen lernen von Schulen“in ausgewählten Schulen – wegen Corona online – 4. Forum am 23. März 2021: http://forum.klimabildung-os.de/

Newsletterzur Information, Unterstützung, Vernetzung an alle weiterführenden Schulen der Region Osnabrück, interessierte LehrerInnen und InteressentInnen – seit Juli 2020 drei Ausgaben: http://newsletter.klimabildung-os.de/

Klimaprojekte in Schulen: Online-Präsentation von Aktivitäten als Anregung für andere Schulen /LehrerInnen: http://schulprojekte.klimabildung-os.de/

Klimaschulen Online-Präsentation der Gesamtheit von klimarelevanten Aktivitäten von ausgewählten Schulen - als Anregung für andere Schulen und als allgemeine Öffentlichkeitsarbeit für Klimabildung http://schulen.klimabildung-os.de/

Diese Webseite https://www.klimabildung-os.de: zur Information im Netzwerk und der öffentlichen Sichtbarmachung der Klimabildungslandschaft im Aufbau

Vernetzung

Außerschulische Angebote zur Klimabildung auf Klimadatenbank des Landkreises Osnabrück www.klimalernen-lkos.de für die gesamte Region (VfÖ 2019) und Vernetzung und Kooperation der Akteure dieser Angebote

Unterstützuung

Sammlung von Bildungsmaterialien /Fachliteratur Klimabildung zur Unterstützung für den gesamten deutschsprachigen Raum, z.Z. 1800 Titel: https://www.klimabildung.info

Wanderausstellung: "(Stadt-)Klima im Wandel“ http://ausstellung.klimabildung-os.de ausleihbar

 
 

Wie unsere Recherche im Rahmen unserer Datenbank BNELIT zeigt gibt es schon viel Literatur und Bildungsmaterialien zur Klimabildung, die man auf www.klimabildung.info und in www.bne-literatur.de findet. Dieser Bestand soll weiter aktualisiert, besser d.h. nutzerfreundlicher präsentiert werden – im Rahmen des Netzwerkes Klimabildung, hat als Adressengruppe jedoch den ganzen deutschsprachigen Raum

 
 

Vernetzung der Klimabildungsakteure in Stadt und Landkreis Osnabrück

Auf der Folie sieht man einige Beispiele aus der Klimalernen-Datenbank des LK Osnabrück. Dazu zunächst einige Erläuterungen:

Nachhaltiger Klimaschutz kann nur funktionieren, wenn auch die nachfolgenden Generationen mit einbezogen werden. Dies muss auch mit einer dafür erforderlichen Klimabildung in allem Bildungsbereichen, insbesondere Schulen verbunden werden. Aus diesem Grund bieten etliche Einrichtungen und Organisationen in der Region Osnabrück (Stadt und Landkreis) Projekte, Aktionen, Exkursionsmöglichkeiten, Unterstützung bei Projektwochen oder Unterrichtseinheiten zu dem Themenkomplex Klima für Schulklasse an.

Bezogen auf die Stadt Osnabrück ist der Verein für Ökologie und Umweltbildung und der AK Bildung (bis 2016 AK Umweltbildung) seit vielen Jahren vernetzend aktiv - im gesamten Bereich Umweltbildung /Bildung für nachhaltige Entwicklung. Vor allem gab es im Rahmen der beiden Themenjahre Klimastadt (ab 2016) viele Aktivitäten in diese Richtung, die auch über die Grenzen der Stadt in das nahe Umland erstreckten.

Eine Erweiterung auf die gesamte Region Osnabrück (Stadt und Landkreis) wurde nach dem Klimagipfel 2018 zum Thema Klimabildung - wei bereits eingangs gesagt - durch Förderungen einiger befristeter Teilprojekte durch die Deutsche Postcode Lotterie und den Landkreis Osnabrück möglich (Datenbank Klimalernen des LK Os). Dies gilt insbesondere für das Klimaforum in Schulen, das den Erfahrungsaustausch zwischen Schulen zum Thema Klimawandel /KLimawende unterstützen soll. Dies konnte allerdings wegen der Corona-Pandemie 2020 nicht weiter praktiziert werden. Deshalb musste im Nov. 2020 eine digitales Format entwickelt werden. Damit können die Ziele des Forums nur sehr begrenzt umgesetzt werden. Hoffentlich können für die vorgesehene Fortsetzung ab Herbst wieder zu dem ursprünglochen Format in den Gastgeberschulen zurückkommen.

Fortsetzung dieser Infos auf http://vernetzung.klimabildung-os.de

 
 

Der Verein hat Mitte Februar einen Antrag zur weiteren finanziellen Förderung des Netzwerkes gestellt, der zum einen die Fortsetzung der bisherigen Arbeit vorsieht sowie in etwa folgende neuen Maßnahmen....

 
 

'Diese letzte Folie enthält Anregungen für die Diskussion und dauerhaft gültige Aufforderungen zur möglichst breiten Beteiligung an einer Osnabrücker Klimabildungslandschaft, die im Bereich der Bildung der Osnabrücker Beitrag für eine erfolgreiche Klimawende ist - bzw. so bald wie möglich sein muss!!

 
Seite zuletzt geändert am 17.05.2021 15:30 Uhr