Zwischenbilanz 2000 des Vereins (Teil 5)

Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrück e. V. Der Verein wurde 1986 unter dem Namen Verein für Ökologie und Umwelt Osnabrück e. V. gegründet. Die besonderen Motive der Gründungsmitglieder sind durch die kata-strophalen Ereignisse in Tschernobyl sowie durch die sich anschließende unzureichende Informationspolitik in Deutschland über die daraus hervorgerufenen radioaktiven Be-lastungen entstanden. Der Verein wollte deshalb eine unabhängige Einrichtung (Osnab-rücker Institut für Ökologie und Umwelt) schaffen, die sich dieser Situation und Ent-wicklung entgegensetzen sollte und die sich jedoch auch mit anderen Umweltbelastun-gen beschäftigen wollte. Für ein solches Institut versuchte der Verein attraktive, denk-malgeschützte Räumlichkeiten zu finden und zu nutzen, in denen außerdem alternative ökologische und umwelttechnologische Ansätze realisiert werden sollten. Im Sinne einer solchen Verknüpfung zwischen Ökologie und Denkmalschutz beschäftigte sich der gemeinnützige Verein lange mit verschiedenen Gebäuden, z. B. mit einem Seitenflügel der Schelenburg bei Bissendorf, in dem ein solches Institut eingerichtet werden sollte. Auch Bildungsangebote zu ökologischen Themen sollten in diesem Wasserschloß reali-siert werden. Alle diese Projekte konnten aus jeweils unterschiedlichen Gründen leider nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Zuletzt engagierte sich ein großer Teil der Vereinsmitglieder über mehrere Jahre für die Nackte Mühle im Stadtteil Haste, weshalb hier einige kurze Anmerkungen gemacht werden sollen: Zu einem neuen Konzept dieser ehemaligen Mühle als ökologischer und technischer Lernstandort mit dem modernen Einsatz der Wasserkraft und der umwelt-pädagogischen Nutzung des attraktiven Umfeldes der Nette und des Mühlenteichs hat der Verein konzeptionell und praktisch in Kooperation mit dem Verein für Jugendhilfe e. V. beigetragen, der die Mühle gepachtet hatte. In diesem Zusammenhang hatten wir 1991 ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die geplante moderne Nutzung der Wasser-kraft zur Erzeugung von elektrischer Energie und die umweltpädagogische Nutzung der Nette und des Mühlenteichs im Hinblick auf ökologische Verträglichkeit der geplanten Aktivitäten und der dazu erforderlichen Maßnahmen zu überprüfen. Das Gutachten kam zu einem positiven Ergebnis, so daß einige Aktivitäten zusammen mit dem Verein für Jugendhilfe e. V. umgesetzt werden konnten, z. B. der Einbau einer modernen Tur-bine. Das Projekt wurde jedoch aus verschiedenen Gründen ab 1994 vom Verein für Jugendhilfe e. V. allein weitergeführt, der inzwischen einige der ursprünglich gemeinsa-men Ziele realisieren konnte. Damit wurde das umweltpädagogische Angebot in Osnab-rück erweitert und in den Kooperationszusammenhang des Umweltbildungszentrums eingebracht, auf das weiter unten noch eingegangen wird. Parallel zu diesem Arbeitsbereich begann der Verein ab 1990 immer stärker die Ar-beit des Projektes NUSO zu unterstützen, später wurde ich zum Vorsitzenden gewählt. In der Satzung wurde nun konsequenterweise der Bildungsbereich stärker betont und später der Vereinsname in diesem Sinne ergänzt: Verein für Ökologie und Umweltbil-dung Osnabrück e. V. Ab 1991 bemühte sich der Verein mit Erfolg, als Träger die Fort-setzung der Arbeit von NUSO zu ermöglichen, die über die Universität alleine wegen plötzlich ausbleibender Landesmittel nicht mehr möglich war. Voraussetzung war der Abschluß eines Kooperationsvertrages (Anfang 1992) zwischen dem Verein für Ökolo-gie und Umweltbildung Osnabrück e.V. und der Universität, so daß der Verein die Funk-tion einer universitätsnahen Einrichtung erhielt. Inhaltlich sah der Vertrag als Zielset-zung folgendes vor: »Die Vertragspartner kooperieren mit dem Ziel, ökologisch orientierte Bildung, Erzie-hung und Öffentlichkeitsarbeit in der Region Osnabrück zu fördern. Die Kooperation umfaßt

  • als Grundlagenarbeit die Erstellung von Materialien und Dokumentationen zur Natur- und Umweltgeschichte und aktuellen Situation von Osnabrück,
  • die Entwicklung und Erprobung didaktischer Konzepte für und in Osna¬brücker Bildungsinstitutionen,
  • die Initiierung und Festigung der Zusammenarbeit aller Institutionen, Grup¬pen und Einzelpersonen mit ökologisch orientierter Zielsetzung in der Region,
  • die Schaffung geeigneter kommunaler, ökologisch-pädagogischer Einrich¬tungen mit Beratungs- und Dienstleistungsfunktion zur Unterstützung der Hauptzielset-zung,
  • den projekt- und themenbezogenen überregionalen Erfahrungsaustausch.

Inhalte dieser Kooperationsarbeit werden auch in die Ausbildung in verschie¬denen Studiengängen der Universität einfließen, insbesondere in alle Studien¬gänge der Pädagogik; sie verstärken damit den Berufs- und Praxisbezug in den beteiligten Wissenschaften und der Ausbildung. Die entstehenden Materialien und Dokumentationen stehen interessier-ten Mitgliedern der Universität zur Nutzung zur Verfügung.«

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Seite zuletzt geändert am 13.10.2014 20:02 Uhr