BNE und Interdisziplinarität: Zur didaktischen Funktion des Syndromkonzeptes

Das Syndromkonzept wurde vom WBGU (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung, der seit 1992 - im Vorfeld der Weltkonferenz in Rio des Janeiro 1992 bzw. der Agenda 21 eingesetzt - regelmäßig Gutachten veröffentlicht) im Rahmen seiner Forschungen zum "globalen Wandel", genauer: zu den kritischen, ja bedrohlichen Veränderungen im System Erde entwickelt.

Ziel des Syndromkonzeptes im Rahmen der Global-Change-Forschung ist es, die Ursachen und Wechselwirkungen globaler Umwelt- und Entwicklungsprobleme zu erkennen, Maßnahmen zu ihrer Linderung oder Vermeidung aufzuzeigen und künftige Entwicklungen vorherzusagen. Syndrome sind typische Ursache-Wirkungs-Muster des Globalen Wandels mit Auswirkungen auf Umwelt und gesellschaftliche Entwicklung. Sie können an verschiedenen Stellen der Erde in unterschiedlicher Ausprägung auftreten. Der WBGU hat schon Mitte der 90er Jahre 16 solche Syndrome identifiziert.

Vom bundesweiten schulischen Modellprogramm "BLK 21" wurde es (ab 1998) für BNE aufgegriffen und gilt dort als besonders geeignet, interdisziplinäre Kompetenzen zu vermitteln bzw. zu erwerben.

Die Originalquelle ist das entsprechende Gutachten des WBGU (Kurzbeschreibung).

Sahel-Syndrom in einfacher und komplexer Darstellung (aus WBGU-Gutachten)

Zur didaktischen Bedeutung für schulische BNE (z.B. Text Harenberg).

Inzwischen sind zahlreiche und umfangreiche Werkstatt- und sonstigen Materialien entstanden, z.B:

Es stellt sich die Frage, inwieweit jeweils die theoretischen Ansprüche des BLK21-Konzeptes einer schulischen Bildung für eine nachhaltige Entwicklung allgemein und des didaktischen Syndromansatz (Harenberg) speziell eingelöst wurden/werden konnten.

Da die didaktische Funktion des Syndromkonzepts in der BNE-Debatte durchaus umstritten ist, stellt sich die kritisch reflektierende Frage nach möglichen oder nicht möglichen didaktischen Funktionen des Syndromansatzes in der Schule.

Autor: Dr.G

Seite zuletzt geändert am 17.06.2017 16:03 Uhr