Die Hase im
Unterricht
1. Didaktische / Methodische
Grundlagen
Die pädagogische Thematisierung der Hase im
Unterricht gestaltet sich anfangs recht schwierig, da
Unterrichtsmaterialien mit diesem lokalen Bezug, d.h. die Hase in den
Stadtgrenzen Osnabrücks, bisher kaum als Grundlage zur Verfügung stehen.
Dennoch bleibt es unstrittig, dass sich die Hase aufgrund ihrer Rolle als
zentraler Stadtfluss – diese hat sich jedoch erst mit dem großen
Umdenken bzw. der Wiederentdeckung der Hase im letzten Jahrzehnt ergeben
– in vielseitiger Weise als Unterrichtsthema anbietet.
In Zukunft wird sich Schule aufgrund der höheren
Anschaulichkeit ohnehin zunehmend mit lokalen bzw. regionalen Themen
auseinander zu setzen haben. Die Hase bietet sich als solches in der Stadt
Osnabrück an.
In erster Linie bietet die Hase die Möglichkeit, den
Unterricht umweltorientiert zu gestalten und somit auch ein steigendes
Umweltbewusstsein herbeizuführen.
Aber auch die städtebaulichen Entwicklungen und Veränderungen
im Zusammenhang mit der Hase lassen sich von verschiedenen Seiten näher
beleuchten. Hierbei ist insbesondere der Bedeutungswandel der Hase im
Laufe der Zeit zu nennen (Hase als Lebensgrundlage, Hase als „Kloake“,
Überdeckelung der Hase sowie ihre Wiederentdeckung). Allerdings sind
solche Untersuchungen bzw. Problemstellungen oftmals sehr komplex, was
dazu führt, dass ein einzelnes Schulfach mit seinem begrenzten Zeitbudget
das Unterrichtsziel nur erschwert erreichen kann. Daher bietet es sich an,
solche Themenstellungen in fächerübergreifenden Projekten zu bearbeiten.
Freiwillige Angebote seitens der Lehrkräfte oder auch
Arbeitsgemeinschaften können diese Projekte zusätzlich unterstützen.
Bei der intensiven Auseinandersetzung mit dem
regionalem Thema „Die Hase in Osnabrück“
kommt der Arbeitsgruppe zugute, dass die Schülerinnen und Schüler
unterschiedliche Erfahrungen mit der Hase gemacht haben. Jeder von ihnen
hat eine andere Beziehung zu diesem Gewässer. Aus diesem Grund wird der
„Unterrichtsgegenstand“ von verschiedensten
Seiten betrachtet; kontroverse Diskussionen sind somit
vorprogrammiert.
Bei einem solch komplexen regionalen Thema könnten
empirische Untersuchungen durchaus eine geeignete Methode sein. Außerdem
bietet sich die so genannte Szenariotechnik an. Die Schülerinnen und Schüler
hätten die Aufgabe, Extremszenarien, sowohl positiv als auch negativ, zu
entwickeln.
2. Unterrichtsideen
Um der historischen Seite unseres Themas „Der
Bedeutungswandel der Hase im Laufe der Zeit“ gerecht zu werden, bietet
sich im Unterricht der Besuch des NUSO-Archivs an. So wird den Schülerinnen
und Schülern die Möglichkeit geboten, Zeitungsartikel des letzten
Jahrhunderts über die Hase zu vergleichen und einen Einblick in die
unterschiedlichen Zustände des Gewässers, aber auch in die Entwicklung
der näheren Umgebung, zu gewinnen: Welche Gebäude sind heute noch
erhalten? Gibt es Veränderungen in der Gebäudenutzung? Wie wurde der
Uferbereich im Laufe der Zeit genutzt? ...
Eine weitere Idee wäre der Vergleich des
Haseverlaufs innerhalb der Stadtgrenzen heute mit dem Verlauf Ende des 19.
Jahrhunderts anhand historischer und aktueller Stadtpläne von Osnabrück.
In welcher Form wurde der Flussverlauf verändert? Spielen Begradigungen
und Überbauungen eine Rolle?
Des Weiteren bietet es sich an, das Verhältnis der
Osnabrücker Bürgerinnen und Bürger zum Stadtfluss Hase im Laufe der
Zeit näher zu betrachten. Die Schülerinnen und Schüler könnten in
empirischen Untersuchungen (Interviews der Anwohner) die Sichtweisen der
„Betroffenen“ untersuchen. Haben sich die Sichtweisen der Bevölkerung
grundlegend verändert? Zu welchem Zeitpunkt oder aus welchem Grund war
dieses der Fall?
Die Schülerinnen und Schüler könnten Zitate und
Leserbriefe der lokalen Presse zur Hilfe nehmen, um etwaige Sinneswandel
in der Bevölkerung genauer zu erforschen (vgl. Zeitungsartikel
NUSO-Archiv). Hier
befindet sich ein Arbeitsblatt mit möglichen Zeitungsausschnitten.
Für den Bereich der Oberstufe, insbesondere im
Leistungskurs Geographie, bestünde die Möglichkeit, Szenarien oder
Visionen zu entwerfen, inwieweit der Uferbereich der Hase umgestaltet
werden könnte, damit die Hase positiver wahrgenommen wird (vgl. utopische
Hase). Dieses kann in Form von Modellen geschehen. Die Ergebnisse solcher
Entwürfe könnten Eingang in eine Facharbeit in der Klasse 12 erhalten.
Grundsätzlich sinnvoll, unabhängig von der
Altersstufe, ist die Planung einer Exkursion entlang der Hase mit
unterschiedlichen Stationen. Diese Exkursionen müssen nicht nur von der
Lehrkraft vorbereitet werden, sondern können auch in Gruppenarbeit von
den Schülerinnen und Schülern im Unterricht erarbeitet werden. Aus städtebaulicher
Sicht bieten sich insbesondere „Öwer de Hase“ und das heutige „Alando
Palais“ als Stationen an.
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